Das Spektrum zwischen Communities und Netzwerken

In der Praxis werden Communities und Netzwerke gerne synonym behandelt, aber sie unterscheiden sich in mehreren Bereichen voneinander. Während in Netzwerken in erster Linie der effiziente Austausch von Informationen zu einem Thema zwischen den Mitgliedern steht, entwickelt sich in einer Community etwas Neues: Es herrscht ein schaffendes Miteinander, welches Wissen erzeugt. Es steht also nicht nur die Frage im Raum „Was interessiert uns?“, sondern auch „Was tun wir deshalb gemeinsam?“

Untereinander und miteinander sprechen

In Netzwerken geschieht Kommunikation nach einer Vorgabe: Informationen zirkulieren bilateral zwischen den Mitgliedern, die miteinander in Kontakt treten. In Communities spricht man dagegen querfeldein miteinander, ohne Vorgabe und Richtung. Auch liegt in Communities ein Augenmerk auf der Unterschiedlichkeit der Mitglieder: Noviz*innen und Expert*innen begegnen sich auf Augenhöhe, die Hierarchie aus dem 1. Betriebssystem spielt keine Rolle und Mitglieder aus unterschiedlichen Disziplinen und mit unterschiedlichen Hintergründen tragen zur Dynamik und zum Erfolg einer Community bei.

Communities basieren auf geteilten Werten

In beiden Formen bilden vertrauensvolle Beziehungen zwischen den Mitgliedern die Basis. In Communities verständigen sich die Mitglieder – implizit oder explizit – zusätzlich auf gemeinsame Werte, die ihre Zusammenkünfte, Gespräche und Projekte leiten. Darauf aufbauend identifizieren sich Mitglieder einer Community mit dieser; es entsteht ein Wir-Gefühl.

Die Abgrenzungen sind natürlich fließend. Es gibt Netzwerke mit sehr regen Arbeitsgruppen oder auch Communities, in denen vorrangig Inhalte geteilt werden. Dies zeigt sich auch an den Netzwerken und Communities in der AWO und anderen Wohlfahrtsverbänden.

Last updated