Der Wert von Communities und Netzwerken und wie man ihn misst

Eitle Kennzahlen

Die Anzahl an durchgeführten Events, neuen und alten Mitgliedern oder auch von Postings in sozialen Medien/Plattformen werden gerne als Kennzahlen des Erfolgs dargestellt. Sie sind jedoch lediglich Indikatoren dafür, ob Ereignisse attraktiv sind und ob das Angebot die Mitglieder erreicht. Sie können also gut herangezogen werden, um zu erörtern, ob die Mechanismen, Plattformen sowie Informationsflüsse funktionieren und die richtige Zielgruppen ansprechen. Sie zeigen aber nicht ob Communities und Netzwerke ihren Zweck dann tatsächlich erfüllen, nämlich den, dass die Mitglieder sich austauschen, etwas voneinander lernen und das Gelernte auch wirklich anwenden und so gewünschte Veränderung anstoßen können.

Communities und Netzwerke sind soziale Lernräume. Das bedeutet, dass auch ihr Erfolg im Lernen gemessen wird.

Dazu sollte man sich detailliert ansehen, welcher Mehrwert für die individuellen Mitglieder entsteht. Etienne und Beverly Wenger-Trayner beschreiben dazu in Learning in Social Spaces vier Wert-Dimensionen, durch welche dieser ausgedrückt wird.

Das Messen verschiedener Dimensionen bietet eine solide Grundlage, um herauszufinden, ob tatsächlich Lernerlebnisse stattfinden und wie ausgeprägt diese dann sind. Das kann durch Umfragen und Rückmeldungen geschehen, aber auch durch Gespräche mit den Mitgliedern, die dann als Berichte festgehalten werden. Erfolgreiche Communities erzeugen viele dieser Referenzen durch ihre Mitglieder. Sie dienen zum Aufzeigen des Wertes der Gemeinschaft und inspirieren die Mitglieder sich aktiv einzubringen und ihre Perspektiven zu teilen.

Schleifen des Lernens

Nachhaltige Communities und Netzwerke sind zudem sehr gut darin, kurze und lange Schleifen zwischen diesen Dimensionen zu ermöglichen. Das bedeutet, dass unter den Mitgliedern ein Austausch zwischen diesen Wert-Dimensionen stattfindet. Das kann eine Geschichte (potenzieller Wert) über eine Idee, die aus der Community kam und in einem Projekt zu einer großen Auswirkung geführt hat (verwirklichter Wert) sein, aber auch Schilderungen, wie etwas nicht funktioniert hat — es muss nicht zwingend positiv sein. Entscheidend ist, dass eine Erkenntnis wieder als potenzieller Lernwert zurück in das Netzwerk oder die Community eingebracht wird. In der Praxis bedeutet das Räume, die nicht thematisch eingeschränkt sind, für den freien Austausch von Erfahrungen und Erlebnissen zwischen den Mitgliedern aufzuspannen und zu erhalten.

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