Schnittstellen – LMS-Standards

Ein autarkes Autorensystem sollte es auf jeden Fall ermöglichen, Lerneinheiten in einer standardisierten Fassung zu exportieren, damit sie auf verschiedensten Lernplattformen und in möglichst vielen Systemen geöffnet und bearbeitet werden können. Hier ein Überblick über die aktuell wichtigsten Export- und Importformate:

HTML5 ist die fünfte Fassung der sogenannten „Hypertext Markup Language“. In dieser Computersprache werden Webseiten geschrieben. Beim Export eines Lernobjektes in ein HTML5-Format wird es in die Datenstruktur einer separaten Website umgewandelt. Eine solche Website-Struktur ermöglicht die Einbettung des Lernpakets in eine andere Webseite oder in ein LMS.

SCORM (Sharable Content Object Reference Model) ist ein Standard für die Erstellung und den Austausch von Lernmodulen. Mittels SCORM wird sichergestellt, dass Lernmodule verschiedener Hersteller mit unterschiedlichsten LMS kompatibel sind. Aus allen Lerninhalten und Medien eines Lernmoduls wird über SCORM ein entsprechend strukturiertes Datenpaket geschnürt, in Form einer speziellen ZIP-Datei. Diese kann dann auf anderen Lernplattformen über den SCORM-Import als WBT (webbasierte Trainingseinheit) zur Verfügung gestellt werden. Dieser Standard liegt in verschiedenen Versionen vor, erfüllt aber nicht mehr die aktuellsten Erfordernisse. So können mit SCORM nur Daten innerhalb eines LMS und der Lernstand nur rudimentär erfasst werden (Training begonnen, beendet, erfolgreich abgeschlossen).

Experience API (auch xAPI oder Tin Can API) ist eine Schnittstelle, dank der Daten in sämtlichen digitalen Umgebungen implementiert werden können. Mit xAPI können unendlich viele und sehr detaillierte Informationen erfasst und ausgewertet werden. So können verschiedene Arten von Lernaktivitäten verfolgt, gespeichert und geteilt werden, und zwar über Plattformen und Kontexte hinweg. Mit Experience API ist die Kommunikation nicht mehr nur auf Kurse und das LMS beschränkt, es können auch Daten ausgetauscht werden, die z. B. von mobilen Apps, Unternehmenssystemen oder Helpdesk-Anwendungen generiert wurden.

Mithilfe von Experience API können Entwickler*innen von Online-Lernprogrammen nachvollziehen, wie die User auf verschiedenen Plattformen lernen. Dafür werden Aktivitätsnachweise gesammelt und in einem Learning Record Store (LRS) – einer zentralen Datenbank – gespeichert, gefiltert und interpretiert. So kann das Lernen personalisiert werden.

cmi5 basiert auf xAPI und ist im Grunde ein Set von Regeln, die definieren, wie das LMS oder andere Systeme und Plattformen mit Aktivitäten umgehen sollen. Dieser Standard vereinfacht die auf xAPI basierenden Anwendungen und verbessert deren Funktionsweise. Allerdings sind bei Weitem noch nicht alle Lernplattformen mit cmi5 kompatibel.

Siehe auch: E-Learning einfach gemacht: Ein Blog für alle Themen rund um E-Learning (Articulate Global, LLC). Zugriff unter https://blogs.articulate.com/e-learning-einfach-gemacht/eine-kurze-einfuehrung-in-die-lms-standards/

Um das Wichtigste zusammenzufassen: Bei externen Autorensystemen ist zu beachten, dass sie mit dem HTML5- und SCORM-Format operieren sollten. Im Rahmen moderner Lernszenarien ist darüber hinaus die Nutzung von xAPI unbedingt empfehlenswert.

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